Die verfluchten 120 AUD Cents!
Gestern telefonierte ich mit einem unserer treuesten Freunde. Ich traf ihn in einem Zustand tiefer Depression an: Sein behutsam gehegtes Depot hatte sich im Wert halbiert.
Dass derartige Erfahrungen an die Nieren gehen, ist klar. Nur die wenigsten aber sprechen offen darüber. Auch das ist klar. Auch ich habe ein paar Federn gelassen Dank eines wohlmeinenden Investment Weltmeisters, den ich hier nicht nennen möchte. Neugierigen sei aber gesagt: Es war nicht etwa Swen, dem ich dieses fatale Minus zu verdanken habe! Zu verdanken habe ich den Verlust meiner eigenen Blödheit, da ich mich habe bequatschen lassen und nicht rechtzeitig die Notbremse gezogen habe.
So oder so ähnlich geht es vermutlich einigen unserer Freunde auch. Wie auch immer: Nachdem ich mit Siemens fast 20 Prozent Gewinn gemacht hatte, habe ich mich zunächst einmal mit einer größeren Menge Daimler eingedeckt, um wenigstens in den nächsten Monaten einen vermeintlich sicheren Hafen zu haben. Schließlich zahlen die Stuttgarter im nächsten Frühjahr wieder ihre stattliche Dividende, die den Festgeldzins erheblich übersteigt. Und das ist ja auch nicht schlecht zumal fast alle Analysten noch erhebliches Kurspotential bei Daimler sehen.
Der Überflieger in meinem Depot sind aber unsere Bougies, bei denen ich mit 38 Prozent im Plus stehe, was meine Gesamtverluste auf „nur“ ca. 3 Prozent reduziert.
Natürlich ärgert mich, wie Euch auch, dass momentan keinerlei Bewegung in unserer Aktie ist – speziell nicht nach oben. Das allerdings liegt daran, dass irgendjemand in Australien bei ca. 120 AUD Cents immer wieder größere Mengen Aktien in den Markt schiebt. Effekt: Der Preis wird gedeckelt. Wann diesem Jemand die Puste ausgeht kann ich nicht sagen. Es könnte sein, dass Rio Tinto hinter der Aktion steht, um aufkeimende Begehrlichkeiten in Papua Neuguinea und in Bougainville selbst klein zu halten. Das wäre ein gutes Zeichen – mittel- und langfristig gesehen! Eine solche Aktion behindert natürlich die Trader, die von hoher Volatilität profitieren.
Eines sei an dieser Stelle in Erinnerung gerufen: Diejenigen, die in den letzten drei Jahren BOC Aktien gekauft haben (wenn es nicht gerade zu einem der Hypes war!) stehen heute sehr gut dar. Erinnern wir uns: vor noch einem Jahr dümpelten wir in Sydney bei 90 AUD Cents herum. Anders gesagt: Wer vor einem Jahr gekauft hat, steht heute mit gut 30 Prozent im Plus. Zum Vergleich: Der DAX hat im Vergleichszeitraum mehr als 1000 Punkte (ca. 15%) abgegeben.
Auch auf die Gefahr hin, dass einige von Euch mich für komplett verrückt erklären: Wir sehen heute bei Bougainville Copper Kaufkurse! Die Wahrscheinlichkeit angesichts aller Nachrichten, die wir aus PNG erhalten, ist groß, dass wir binnen der nächsten 12 Monate den bei einem neuerlichen Hype den derzeitigen Preis verdoppeln – wobei auch der Deckelungskünstler nicht viel zu verhindern vermag – ist groß. Bei einem solchen erneuten Hype dürften die 2,50 AUD erreicht, vielleicht sogar übersprungen werden. Dann allerdings kommt die Stunde der Trader!
Doch lasst mich einmal eine andere Rechnung aufmachen: Wer heute 70 Tausend Euro in Bougainville Aktien steckt, bekommt etwas mehr als 100.000 Aktien. Nach der Wiederaufnahme der Förderung – sie ist nur eine Frage der Zeit – kann er damit rechnen, eine jährliche Dividende von mindesten 20 bis 30 Euro Cents je Aktie einstreichen zu können. Das entspräche einer Verzinsung von ca. 30 % per Anno gemessen am eingesetzten Kapital. Vom Wertzuwachs der Aktie will ich an dieser Stelle gar nicht reden. Allein eine solche Dividende von mehr als 20 bis 30 Tausend Euro im Jahr ist kein schlechtes Zubrot. Anders gesagt: Nach heutigen Preisen wäre das ein neuer Mittelklassewagen pro Jahr.
Deshalb lautet meine heutige Devise: Werft nicht das Gewehr ins Getreide! Es könnte Euren Mähdrescher bei der Ernte ruinieren!
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