Meine ursprüngliche Hoffnung, dass es schon im Laufe des Jahres 2007 zu einer Überprüfung und Neuverhandlung des Bougainville Kupferabkommens kommen würde, erfüllte sich leider nicht. Ich denke jedoch, dass es besser ist, die Dinge ordentlich zu regeln, anstatt mit einer überhasteten Aktion den Erfolg des gesamten Vorhabens zu gefährden. Sowohl die Autonome Regierung Bougainville als auch die Landeigentümer müssen erst einige Hausaufgaben erledigen, bevor sie in der Lage sind, sinnvoll an einem solchen Prozess mitzuwirken. Mit den Fortschritten, die mittlerweile in dieser Hinsicht gemacht wurden, bin ich zufrieden. Nach meiner Einschätzung liegt der Schlüssel für den Erfolg dieser Verhandlungen darin, einen Sachverwalter zu installieren, der die notwendigen Prozesse kompetent vorantreibt. Ich bin optimistisch, dass wir mit dem Bergbau- und Minenministerium Bougainville nunmehr einen solchen Sachverwalter an der Spitze der Entwicklung haben.
Die Chancen, die sich aus dem gegenwärtigen Rohstoffboom ergeben, werden naturgemäß nicht unendlich lange offenstehen. Wenn die wichtigsten Interessengruppen einen allseitigen wirtschaftlichen Vorteil aus dem Rohstoffpotential von Bougainville erzielen möchten, müssen schnellstmöglich die hierfür notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Während des abgelaufenen Geschäftsjahres wurden weiteren Vorbereitungsarbeiten durchgeführt, um das Unternehmen auf das denkbare Ende des gegenwärtigen Bergbau- und Explorationsmoratoriums vorzubereiten. Gegenwärtig arbeiten wir daran, konkrete Explorationspotentiale innerhalb der Lizenzgebiete des Unternehmens zu identifizieren. Es gibt etliche potentielle unternehmerische Partner, die Bougainville Copper bereits Unterstützung für die Durchführung eines solchen Explorationsprogramms zugesagt haben. Auch der umfangreiche Datenbestand der Gesellschaft wird gerade aktualisiert. Es soll sichergestellt sein, dass die Datenbank auf dem neuesten Stand ist, um sie schnell und effektiv einsetzen zu können, falls eine Wiederaufnahme des Minenbetriebs vereinbart wird.
Die Direktoren sind einer gemeinsamen Vision verpflichtet:
Unsere Vision einer Wiederaufnahme der Explorationsarbeit und einer Rückkehr zum profitablen Minenbetrieb setzt voraus, dass es unter den Einwohnern Bougainvilles zu einer Versöhnung und einem Konsens kommt. Die Tatsache, dass es nach wie vor zu keiner vollständigen Normalisierung des Lebens auf Bougainville gekommen ist, bereitet uns nach wie vor Sorge. Anhaltende Unruhen sowie die unverändert bestehenden Einschränkungen im Hinblick auf den Zugang zu verschiedenen Gebieten der Inseln schränken die Möglichkeiten der neuen Regierung ein. Dadurch wird auch eine Verbesserung des Lebensstandards und die Durchführung von Entwicklungsprojekten behindert.
Die Unterstützung, die Bougainville Copper von einer breiten Schicht von Einwohnern in Bougainville und Papua Neuguinea erhält, wenn es um die Wiedereröffnung der Mine geht, ist ermutigend. Dort hat sich die Einsicht durchgesetzt, dass die notwendigen Arbeiten für eine Wiedereröffnung der Mine ein Unterfangen erheblichen Ausmaßes sind. Dieses Unterfangen kann nur von einem Minenkonzern durchgeführt werden, der über Erfahrung und die notwendigen finanziellen Ressourcen verfügt.
Aufgrund der Konsolidierungstendenzen in der Minenbranche gibt es immer weniger geeignete Kandidaten für diese Aufgabe. Der Großaktionär von Bougainville Copper, Rio Tinto, hat uns im abgelaufenen Geschäftsjahr aktiv unterstützt. Die gemeinsame Arbeit hat einmal mehr gezeigt, wie wertvoll es ist, Zugang zu den Ressourcen eines solchen Partners zu haben. So konnten wir neue Software und neuartige Untersuchungsmethoden für die erneute Auswertung der alten Datenbestände
Übersetzt von Swen Lorenz
Quelle: Bougainville Copper Geschäftsbericht 2008