15.09.2010
ESBC-Präsident Axel G. Sturm nimmt Stellung zu Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit :
Unerwartetes Lob erfuhr ich unlängst von unerwarteter Seite : Das freute mich besonders, weil es von jemanden kam, der wie Marcel Däschen alias Nekro, auch die Innereien der ESBC gut kennt: Bis Anfang des Jahres war er mein Vizepräsident.
Ein kurzes Resümee:
Die ESBC wurden gegründet, um die Wiedereröffnung der Pangunamine zu fördern…
… ferner um die Verteilung der Erträge der Mine gerechter zu gestalten, damit das Mining in Zukunft ohne erneute Anschläge oder Blutvergießen betrieben werden kann…
…ferner, um das Mining so weit möglich umweltverträglich ablaufen zu lassen…
…und – last but not least - um uns BCL-Aktionären eine hohe Rendite unseres Investments zu gewährleisten.
Als (durch unseren Aktienbesitz) ausgewiesene Miteigentümer der Bougainville Copper Limited haben wir neben diesen unmittelbaren, anzustrebenden Zielen auch die Verpflichtung, sekundäre Bedrohungen des Wertes unseres Aktienbesitzes, die vom Finanzmarkt ausgehen, zu bekämpfen.
(Zur Information: Heute werden in etwa 60% aller angelegten Gelder in zweifelhaften Papieren investiert! Kaum auszudenken, wo DAX, DOW, S&P, Nikkei, Footsie, CAC40 und ASX heute stünden, gäbe es dieses Spielgeld nicht! Ich z.B. vertrete die Meinung, dass Derivate ausschließlich von einem kleinen, lizensierten Personenkreis gehandelt werden dürften einzig zum Zweck der Absicherung von Währungs- oder Rohstoffpreisschwankungen.)
Zu den Papieren, die ich meine, zählen alle dubiosen Finanzprodukte, die, wie Derivate, die Kaufkraft aus dem Markt der Originalaktien absaugen. Die Bougainville Copper ADRs (American Deposit Receipt) waren ein solches Derivat, das zum Teil sogar zwei Drittel bis drei Viertel der Umsätze im BCL-Markt absorbierte, was dann den Kurs der Originalaktie teils erheblich negativ beeinflusste. CFDs (Contract for Difference) sind ein ähnlich obskures Finanzprodukt.
Seinerzeit nun hatte mein Ex-Vize Marcel neben anderen herausgefunden, dass entgegen den eindeutigen Vorschriften über die Herausgabe von ADRs, eine erhebliche Unterdeckung (die Schätzungen lagen bei ca. 50%!!!) bei den ADRs vorhanden war. Die Emittenten hatten also Papier bedruckt und verkauft. Das war und ist schlicht und ergreifend Betrug.
Natürlich gab es auch Investoren, die damit – neben den Banken – auch viel Geld verdient haben. Dieses Geld hätten sie allerdings mit etwas Fortüne auch in Baden-Baden, Monte Carlo oder Bad Neuenahr im Kasino gewinnen können, wenn sie die Buchstaben „BCL“ auf die Jetons gekritzelt hätten. Diese Spielbank Chips hätten aber mit unserer Mine ebenso wenig zu tun wie die besagte ADRs oder CFDs – die allesamt aus gutem Grund nicht von BCL gesponsert wurden und werden.
Marcel Däschen hat vollkommen Recht, wenn er sagt, mit ADRs habe man sehr gute Gewinne machen können: Wer etwa ein ADR im Juli 2009 zu 0,25 Euro gekauft hat, hat beim Umtausch inkl. Gebühren nach heutigem Kursstand gut 200% Gewinn gemacht. Das habe ich nie bestritten. Diese Gewinne wurde aber nicht mit einem Papier gemacht, das einen physischen Anteil an der Bougainville Copper Limited (BCL) repräsentierte, sondern nur ein Schein war, der vorgab, für eine BCL Aktie zu stehen – in Wirklichkeit aber allenfalls die Hälfte einer BCL Aktie repräsentierte.
Hätten nun alle ADR Besitzer, vor allem die amerikanischen(!!!), ihre ADRs umgetauscht, so hätten sich die Banken massivst am Originale-Markt, also an der Börse, eindecken müssen und der BOC-Kurs hätte vielleicht für kurze Zeit ähnliche Bocksprünge vollführt wie die VW Aktie als diese seinerzeit bis 1000 Euro stieg. Es kam aber anders: Gerade weil nur wenige Amerikaner eine ISIN mit PG-Kennung in ihrem Depot haben wollten und allein deshalb das verbriefte Umtauschrecht nicht ausübten, entstand eine „Überdeckung“ der ADRs, die dann im Frühjahr 2010 zu massiven Verkäufen der restlichen, in den Bankendepots verbliebenen, Originalaktien führte. Dieses zeitlich begrenzte Überangebot sorgte für massiv sinkende Kurse, die allerdings inzwischen mehr als kompensiert wurden.
Obwohl einige Investoren sicherlich gute Spekulationsgewinne gemacht haben, behaupte ich, dass eine große, schweigende Mehrheit durch die ADRs erhebliche Verluste unterm Strich eingefahren hat. Diese „Verlierer“ werden nicht so leicht wieder für ein Investment in Bougainville Copper zu begeistern sein.
Das oben beschriebene, eingetretene Szenario hatte ich, wie übrigens viele andere auch, nicht vorhergesehen. Das habe ich in der Vergangenheit mehrfach öffentlich gesagt und auch geschrieben. In der Tat: Nobody is perfect!
Der perfekte Investor wäre nämlich so vorgegangen: Er hätte die ADRs im Juli/August 2009 zu 0,25 Euro gekauft, diese ADRs dann in die Originale getauscht, die er dann im Herbst 2009 mit fast 100% Gewinn verkauft hätte. Das Geld hätte er dann auf einem Festgeldkonto in AU$ geparkt, den Kursgewinn des AU$ und die Zinsen für 3-4 Monate mitgenommen und dann die Originalaktien zu Tiefstpreisen im Frühjahr 2010 wieder eingedeckt und seither wieder fast 200% Gewinn gemacht. Es mag so Glückliche geben, sie allerdings schreiben nicht in den diversen Foren darüber.
Dafür aber melden sich dort stets Halbwissende zu Wort, die alles besser wissen, alles besser können… die schlicht und ergreifend die Superstars der Geldanlage und der Öffentlichkeitsarbeit sind – selbst wenn sie der deutschen Rechtschreibung nur bedingt mächtig sind. Wen kümmert das?
Solange ich jedenfalls die ESBC vertrete, werden keineswegs die unausgegorenen Meinungsäußerungen einiger Freizeitpartisanen auf der ESBC Homepage Eingang finden.
Ebenso werde ich mir auch in Zukunft als Präsident der ESBC und als einer der 20 größten Aktionäre von Bougainville Copper Limited die Freiheit herausnehmen, höfliches und angemessenes Verhalten unserer Angestellten vor Ort einzufordern – das gilt auch für das Benehmen des Vorstandsvorsitzenden! Selbst diese, die Etikette betreffende Episode aus der Vergangenheit, wir gelegentlich hervorgekramt.
Marcel weiß nur zu gut aus seiner Zeit als mein Stellvertreter, dass es vollkommen unrealistisch ist, anzunehmen, dass man – wenn überhaupt – binnen kurzer Zeit eine gemeinsame Linie aller Mitglieder der ESBC erarbeiten kann. Manche Entwicklungen erfordern eben auch kurzfristige Entscheidungen. Pressemitteilungen etwa sind nur so viel wert, wie sie auch in zeitlicher Nähe zum vorangegangen, auslösenden Event herausgegeben werden können. 2, 3 oder gar 4 Wochen später finden sie überhaupt keinen Nachhall mehr. Natürlich gab es Situationen, in denen Formulierungen im Eifer des Gefechts „verunglückten“. Diese wurden aber, wenn sie auf der Homepage passierten, stets – zumeist sogar binnen 48 Stunden – modifiziert. Selbst kleine Nachlässigkeiten werden stets so schnell wie möglich behoben. Momentan sind mir allerdings keine größeren Inkorrektheiten auf unserer Homepage bekannt.
Dass es auch kaum möglich ist, alle einzelnen Meinungen aller ESBC Mitglieder widerzuspiegeln, erahnt jeder, der einmal in seinem Leben versucht hat, eine größere Gruppe von Individualisten inhaltlich zu vertreten. Dennoch nehme ich an, dass die große Linie der ESBC stimmt und dass sie vor allem auch konsequent ist. Gelegentliche Schönheitsfehler inklusive.
Mit welcher Überheblichkeit und Dummdreistigkeit sich allerdings manche Zeitgenossen sich aus Schutz der Anonymität heraus anmaßen, die Arbeit anderer, die einen vorzeigenswerten, immerhin viersprachigen Internetauftritt erarbeitet haben, zu verdammen, ist überraschend und für mich nicht nachvollziehbar. Es legt die Vermutung nahe, dass da die Tatsache, dass ich etwas mehr als eine Million BCL Aktien besitze, ebenfalls eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Doch, wie sagt doch das hübsche deutsche Sprichwort: Viel Neid, viel Ehr? So what!
Axel G. Sturm
Escaldes-Engordany, 15.09.2010